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Bonnevoie-Nord / Verlorenkost

Bonnevoie-Nord, auch als Verlorenkost bekannt, ist ein Stadtteil im Osten von Luxemburg-Stadt, dessen Entwicklung eng mit der ehemaligen Festungsstadt verbunden ist. Über viele Jahrzehnte war das Gebiet durch militärische Nutzungen geprägt, was seine bauliche Struktur und seine spätere Entwicklung maßgeblich beeinflusst hat.

Historische Prägung und Entwicklung

Ein zentrales Zeugnis der militärischen Vergangenheit ist das Fort Verlorenkost, das im 19. Jahrhundert als Teil der umfangreichen Befestigungsanlagen Luxemburgs errichtet wurde. Auch nach der Schleifung der Festung blieb das Areal lange von dieser Epoche geprägt.

Ein einschneidendes Ereignis in der Geschichte des Stadtteils war die Pulverexplosion von 1807, die große Schäden verursachte und die Risiken der militärischen Nutzung deutlich machte. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte eine verstärkte zivile Entwicklung ein. In dieser Zeit entstanden Wohnhäuser und öffentliche Einrichtungen, die den Übergang von einem militärisch genutzten Gebiet zu einem städtischen Wohnstadtteil markierten.

Mehrere Gebäude aus dem 19. Jahrhundert sind bis heute erhalten und geben Einblick in die Architektur dieser Zeit. Die Straßenführung und Bebauung spiegeln die schrittweise Umwandlung des Areals wider.

Kultur an den Rotondes

Ein besonderer Anziehungspunkt für Besucher sind die Rotondes. Das Kulturzentrum befindet sich in zwei ehemaligen Lokschuppen aus der Zeit der Dampflokomotiven, die ab 1877 errichtet wurden und ursprünglich der Wartung von Lokomotiven dienten.

Nach ihrer Unterschutzstellung als nationales Denkmal wurden die Gebäude schrittweise für kulturelle Nutzungen geöffnet. Heute bieten die Rotondes ein vielfältiges Programm aus Theater, Musik, Ausstellungen, soziokulturellen Projekten und Workshops. Ein Café mit Außenterrasse macht das Areal auch außerhalb von Veranstaltungen zu einem lebendigen Treffpunkt.

Grünräume und Sport

Die Nähe zum Alzette-Tal eröffnet Möglichkeiten für Spaziergänge entlang des Flusses und bildet einen grünen Übergang zwischen dicht bebauten Stadtbereichen und naturnahen Zonen.

Im Stadtteil befindet sich zudem das Stade Achille Hammerel, ein traditionsreiches Fußballstadion und Heimspielstätte des Racing FC Union Luxembourg, das eng mit der lokalen Sportgeschichte verbunden ist.

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