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Cents

Der Stadtteil Cents liegt auf einem langen Plateau im Nordosten der Hauptstadt. Bis in die 1960er Jahre war es sehr ländlich geprägt.

Der Hof "Fetschenhaff"

Wahrscheinlich lässt sich der Ursprung des Namens Cents, lux. Zens, auf eine Steuer zurückführen, den lateinischen Census, den die Pächter des Hofs Fetschenhaff an die Abtei Altmünster zahlen mussten. Bis auf diesen bedeutenden Hof und das 1937 entstandene Kloster der Karmeliterinnen gab es in Cents lange Zeit lediglich Felder, Wiesen und Wälder.

Der Fetschenhaff im Südwesten des Stadtteils war ein Bauernhof, der hier seit dem Jahr 1255 bestand. Aufgrund des guten Überblicks über die Festungsstadt war dieser Hof immer wieder Schauplatz militärischer Auseinandersetzungen. Nach der Belagerung Luxemburgs durch die französischen Revolutionsgarden 1794/95 wurde aus dem Bauernhof zuerst ein Pulvermagazin, dann nach und nach das Fort Fetschenhaff, das 1843 in Fort Dumoulin umbenannt wurde, und später nur noch in der Schreibweise Fort du Moulin auftauchte. Einst reichte also die Festung der Stadt Luxemburg bis hinauf nach Cents.

Die Reste dieses Forts wurden letztmalig 2009 in einer Grabungskampagne untersucht. Die dabei entdeckten Kasematten, Waffen- und Pulverkammern können nicht besichtigt werden, da sie heute unter dem Gebäude der FNEL, der luxemburgischen Zentrale der Scouts & Guides liegen.

Vor dem Gebäude steht ein imposanter, sehenswerter Totempfahl, ein von Gilles Mausen geschaffenes Kunstwerk. Da auch der luxemburgische Bildhauer Lucien Wercollier einst Pfadfinder war, verwundert es nicht, im Gebäude der FNEL auch eine kupferfarbene Skulptur dieses Künstlers zu finden. Ein weiteres Kunstwerk von Wercollier namens Signe dans l´espace ist in der Robert-Bruch-Straße in der Cité Frommes zu finden.

003_Cents_Zentrale der Scouten & Guiden © Joscha Remus

Kloster der Karmeliterinnen und Heilig-Geist-Kirche

010_Cents_Kloster der Karmeliterinnen © Joscha Remus

Etwas nördlich davon liegt das bereits erwähnte, 1937 erbaute Kloster der Karmeliterinnen, auch Karmel genannt. Ein beschaulicher ruhiger Ort am Rande eines Waldstücks namens „auf der Heidt“ mit einer sehenswerten Kapelle. Über 75 Jahre lang wurden die Theresa von Avila gewidmeten Gesänge der Karmelschwestern live aus den Klostermauern von RTL übertragen.

In der Heilig-Geist-Kirche in Cents sind die Kunstschätze und Lichtspiele der Buntglasfenster des von Franz Marc inspirierten Künstlers Theo Kerg zu sehen sowie die über 5,70 Meter hohen Holzskulpturen des Südtiroler Schnitzers Peppi Rifesser.

Urbanisierung des Plateaus von Cents

Erst Anfang der 60er Jahre begann mit der Cité Henri Frommes die Urbanisierung des Plateaus von Cents. 1963 entstanden hier das Institut National des Sports (LNS), das benachbarte Sportlycée und neue Wohnviertel. Auf dem Gelände des LNS befindet sich auch ein Reduit des Fort Rumigny. Dieser verstärkte Verteidigungsbau der im Französischen als Redoute de la Bombarde benannten Festungsanlage wurde 1688 erbaut, verlor jedoch nach der Errichtung des Forts Demoulin an Bedeutung.

Die renovierten Überreste des Reduits sind bis heute gut erhalten. Die meist langgezogenen und schnurgraden Straßen im Stadtteil Cents, wie beispielsweise die Rue de Trèves, gehen übrigens auf die Vorliebe des Grafen Peter Ernst von Mansfeld zurück, der lange, gerade Straßen liebte.

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Fotogalerie

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015_Cents_Institut National des Sports © Joscha Remus
016_Cents_Kunstwerk von Lucien Wercollier namens Signe dans l´espace in der Cité Frommes © Joscha Remus

Anfahrt

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