1011_LCTO_CASEMATES_HEADER_SITE

Luxembourg City Underground

Entdecken Sie die Tiefen der Stadt!

Tauchen Sie ab, tief ins Innere der Stadt, und entdecken Sie die Geschichte einer unbekannten Welt: die der Kasematten.

Die Kasematten der Stadt Luxemburg stecken voller Geheimnisse. Wenn sie sprechen könnten, würden sie uns mit düsteren Geschichten aus lang vergangenen Zeiten in ihren Bann schlagen, als Luxemburg noch eine der mächtigsten Festungen Europas war. Das riesige unterirdische Verteidigungssystem der Kasematten ist eng mit der Geschichte der Stadt Luxemburg verknüpft, aber deutlich jünger als die erste befestigte Burg, die bereits im 10. Jh. durch Graf Siegfried errichtet wurde. Die Festung Luxemburg, ein Musterbeispiel europäischer Militärarchitektur, wechselte in ihrer langen Geschichte oftmals den Besitzer. Italienische, spanische, belgische, französische, österreichische, holländische und preußische Ingenieure trugen ihren Teil zur Erweiterung der Wehranlagen bei. Die ersten Kasematten wurden 1644 unter spanischer Herrschaft angelegt. Die unterirdischen Gänge wurden 40 Jahre später durch den Militäringenieur und Festungsbauer Vauban sowie im 18. Jh. unter den Österreichern erweitert und bis auf eine Gesamtlänge von 23 km ausgebaut. Das Verteidigungssystem hatte mehrere Stockwerke. Einige Gänge erreichten eine Tiefe von 40 m.

Zu Recht wurde die Stadt Luxemburg wegen dieser gewaltigen Befestigungen das „Gibraltar des Nordens“ genannt. Im Jahre 1867 wurde die Festung evakuiert und musste geschleift werden, da Luxemburg damals für neutral erklärt wurde. Die Abrissarbeiten dauerten 16 Jahre. In ihrem Verlauf wurde die Gesamtlänge der Kasematten auf 17 km reduziert. Da die Gänge direkt unter dem Stadtgebiet lagen, hätte man ihr Netz nicht zerstören können, ohne auch große Teile der Siedlungsstruktur zu beschädigen. In den Archiven wurden über 1.300 Karten und Pläne dieses ungeheuren Verteidigungsbaus gefunden.

Während beider Weltkriege wurden die Bock- und die Petruss-Kasematten als Schutzbunker genutzt. Bis zu 35.000 Personen konnten im Notfall, etwa bei Bombenalarm, hier unterkommen. Seit 1933 sind die Kasematten öffentlich zugänglich. Die Befestigungsanlagen und die historisch ebenso wertvolle Altstadt sind auf der ganzen Welt bekannt. 1994 wurden sie von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen.

Das außergewöhnliche Netz von unterirdischen Gängen ist heute eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Luxemburgs. Die Besucher tauchen in die historische Atmosphäre der Kasematten ein, die in früheren Zeiten nicht nur Tausenden von Verteidigern mit Ausrüstung und Pferden Unterschlupf boten, sondern auch Artillerie- und Rüstungswerkstätten, Küchen, Bäckereien, Schlachtbänke und viele andere Versorgungseinrichtungen beherbergten.

Festungen

Petruss-Kasematten

Festungen

Bock-Kasematten

Was bedeutet „Kasematte”?

Das Wort „Kasematte” kommt vom griechischen „chásma(ta)” und bedeutet „Spalte” oder „Erdkluft”. Kasematten sind gegen Beschuss gesicherte Gewölbe, die im Inneren eines massiven Baukörpers angelegt wurden, um eine oder mehrere Öffnungen zu verteidigen oder um Truppen und Material zu beherbergen.